
By Sibylle Tönnies
ISBN-10: 3322936228
ISBN-13: 9783322936226
ISBN-10: 3531123378
ISBN-13: 9783531123370
1. Bekanntlich ist das Leben selber bedroht; aber nur bei naiver Betrachtung ist die Wahrung der Lebensmöglichkeit selbstverständliche Aufgabe des Rechts. Nicht nur praktisches Unvermögen, sondern auch philosophische Haltung steht dem ent gegen. Die philosophische Betrachtung des Rechts teilt sich auf in eine solche, deren Gegenstand das geltende Recht ist, und eine solche, die sich mit einem mög lichst guten, richtigen Recht beschäftigt. Diese beiden Richtungen haben ihr Feld nicht aufgeteilt, sondern kämpfen um Terrain. Die erste, die wir Relativismus nennen, bestreitet der zweiten, die hier unter der Bezeichnung Universalismus oder dem alten Wort Naturrecht erscheint, den Anspruch auf Wissenschaftlichkeit und hat sich hiermit auch durchgesetzt. Es hat sich eine Hierarchie gebildet, nach der der kontextbezogene Relativismus stichhaltiger, abgesicherter, zuverlässiger ist als das universalistische Naturrecht Mit dieser Hierarchie wird der Einsatz des Rechts zugunsten der Lebenserhaltung behindert. Wir wollen dieser Rangordnung die Idee entgegensetzen, daß Relativismus und Universalismus zwei korrespondierende gei stige Gestalten sind, von denen die eine nicht ohne Schaden für das Ganze ver nachlässigt werden darf. Wir werden die beiden Auffassungen in zwei Hemi sphären des Geistes einordnen, die nur bei Ausgeglichenheit das Ganze repräsen tieren und deren einseitige Bevorzugung die notwendige Polarität ignoriert und ein Irrweg ist Wenn wir die eine Auffassung »Relativismus« nennen, könnten wir die zweite entsprechend als »Absolutismus« bezeichnen, used to be aber zu Mißverständnissen ein weighted down würde. Stattdessen werden wir von Universalismus sprechen - oder synonym das Wort Naturrecht benutzen, obwohl in diesem viele Unschärfen liegen.
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H auf einer falschen Idealisierung vergangener Zustände beruhende Vorstellung, daß das Recht sich schmerzlos, mühelos, tatenlos bilde gleich der Pflanze des Feldes; die rauhe Wirklichkeit lehrt uns das Gegenteil. Und nicht bloß das kleine Stück derselben, das wir selber vor Augen haben, und das uns fast überall das Bild des gewaltsamen Ringens der heutigen Völker vorführt - der Eindruck bleibt derselbe, wohin immerhin wir unsere Blicke in die Vergangenheit zurUckschweifen lassen. So erübrigt für die Savignysche Theorie lediglich die vorgeschichtliche Zeit, über die uns alle Nachrichten fehlen.
Des gemeinen Bewußtseins ist keine Vereinigung denkbar. Beide Teile haben große, notwendige Ansprüche und müssen sie machen, getrieben vom Geiste der Welt und der Menschheit Beide sind unvertilgbare Mächte der Menschenbrust: hier die Andacht zum Altertum, die Anhänglichkeit an die geschichtliche Verfassung. die Liebe zu den Denkmalen der Altväter und der alten glorreichen Staatsfamilie und Freude des Gehorsams; dort das entzückende Gefühl der Freiheit, die unbedingte Erwartung mächtiger Wirkungskreise.
Die Unend/icM Entzweiunf 43 kommenheit der intellektuellen Welt besteht darin. daß alle möglichen Verbindungen dieser beiden Kräfte zwischen den beiden entgegengesetzten Enden, da hier die eine, dort die andere fast ausschließlich alles ist und der Gegnerin nur einen unendlich kleinen Teil übrig läßt, nicht nur wirklich in der Menschheit vorhanden seien, sondern auch ein allgemeines Band des Bewußtseins sie alle WDschlinge, so daß jeder Einzelne. « 11 In. Schillers Unterscheidung zwischen dem Realisten und dem Idealisten Auch Schiller - selbst noch Rationalist - sah schon den relativistischen Gegenpol, der sich in der Romantik andeutete, und verband mit dem Bewußtsein für die grundsätzliche Antithetik das Ideal, daß in einem Bewußtsein beide Pole ausgeprägt seien.
Der Dimorphismus der Wahrheit: Universalismus und Relativismus in der Rechtsphilosophie by Sibylle Tönnies
by Daniel
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